Ernährung bei Laktoseintoleranz
Auch bei einem vollständigen Streichen von Milch und Milchprodukten vom Speiseplan können Beschwerden infolge Laktoseintoleranz auftauchen. Denn Laktose ist in zahlreichen Lebensmitteln enthalten, wobei insbesondere Brot, Wurst, Süssigkeiten und Fertiggerichte zu nennen sind. Laktose wird hier häufig als Geschmacksverstärker, Bindemittel oder Stabilisator eingesetzt. Um einer Unverträglichkeit vorzubeugen, ist es empfehlenswert, die Zutatenliste aufmerksam zu prüfen.
Vorsicht vor Milchzucker in

Eine vollwertige und ausgewogene Ernährung ist empfehlenswert, wobei auf eine ausreichende Zufuhr von Kalzium zu achten ist!
Auch für Menschen mit Laktoseintoleranz ist eine vollwertige, ausgewogene Ernährung von entscheidender Bedeutung, um eine adäquate Versorgung des Körpers mit allen notwendigen Nährstoffen zu gewährleisten. Bei Laktoseintoleranz ist der Versorgung mit Kalzium besondere Beachtung zu schenken. Lässt sich der Bedarf durch Milchprodukte nicht decken, braucht es unbedingt eine alternative Zufuhr. Dies kann beispielsweise durch den Verzehr von Gemüsesorten mit hohem Kalziumgehalt, wie Brokkoli oder Chinakohl, oder durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln erfolgen.

Das sollte bei Laktoseintoleranz vermieden werden
Die Stärke der Beschwerden ist abhängig vom Laktosegehalt der konsumierten Speisen. Der höchste Gehalt an Laktose findet sich in Milchpulver, gefolgt von Kondensmilch, Glace, Schmelzkäse, Pudding und zahlreichen Joghurtzubereitungen. Beim Käse lässt sich die folgende Tendenz beobachten: Je frischer der Käse, desto höher ist sein Laktosegehalt. Länger gelagerter Käse (beispielsweise Sbrinz oder Pecorino) weist demgegenüber einen vergleichsweise geringen Laktosegehalt auf, wobei gleichzeitig ein Anstieg des Histamingehalts zu verzeichnen ist.
Lebensmittelliste
Produkt |
g Laktose / 100g |
Buttermilch |
3,5-4,0 |
Konsummilch |
4,8-5,0 |
Kefir |
3,5-6,0 |
Schlagobers, Rahm |
2,8-3,6 |
Créme fraîche |
2,0-3,6 |
Butter |
0,6-0,7 |
Molke, Molkegetränke |
2,0-5,2 |
Speisequark/Topfen (10 bis 70% Fett) |
2,0-3,8 |
Schichtkäse (10 bis 50% Fett) |
2,0-3,8 |
Schmelzkäse (10 bis 70% Fett) |
2,8-6,3 |
Käsefondue (Fertigprodukt) |
1,8 |
Desserts (Fertigprodukte wie Pudding) |
3,3-6,3 |
Eiscreme (Milch-Frucht, Joghurteis) |
5,1-6,9 |
Frischkäsezubereitungen (10 bis 70 % Fett i. Tr.) |
2,0-3,8 |
Hüttenkäse (20 % Fett i.Tr.) |
2,6 |
Joghurt und Joghurtzubereitungen |
3,5-6,0 |
Kaffeesahne (10 bis 15% Fett) |
3,8-4,0 |
Kondensmilch (4 bis 10 % Fett) |
9,3-12,5 |
(Mager-) Quark/Topfen |
4,1 |
Milchpulver |
38,0-51,5 |
Milchmixgetränke (z. B. Schoko, Vanille) |
4,4-5,4 |
Ziegenmilch |
4,0-4,2 |
Schafmilch |
4,4-4,7 |
Konzentration von Laktase
Die Beschwerden, die durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel ausgelöst werden, sind von zwei Faktoren abhängig: dem Laktosegehalt des jeweiligen Lebensmittels sowie der individuellen Konzentration des Enzyms Laktase im Darm. Bei viele Patientinnen und Patienten treten keine Beschwerden auf, sofern lediglich geringe Mengen Laktose aufgenommen werden. Bei Personen, die Problemen mit der Verdauung von Laktose haben, besteht die Möglichkeit, das fehlende Enzym Laktase in Form von Tabletten einzunehmen. Ein entsprechendes Präparat ist unter dem Namen LACTEASE® erhältlich.